Haus Herrenwies
Mehr sein als scheinen
Haus Herrenwies ist ein individueller Entwurf, der es in der Kunst des Understatements zu einer gewissen Vollendung gebracht hat. Mit seinem Farbkonzept durchaus ein Blickfang unter den Nachbarhäusern, lässt er von außen dennoch nicht erkennen, wie weitläufig und komfortabel es in seinem Inneren zugeht. Mit dafür verantwortlich sind zwei Anbauten auf der Gartenseite, welche die Wohnfläche im Erdgeschoss auf 121 m2 erweitern und in den Wohnräumen für Großzügigkeit, Licht und Ausblicke in den Garten sorgen.
Haus Herrenwies fällt ins Auge – schon von der Straße aus, wo der Baukörper in kräftigem Ziegelrot, kombiniert mit einer Dacheindeckung in Anthrazit, einen starken Farbakzent im Wohngebiet setzt. Hauseingang, Fensterrahmen und Garagentor nehmen die Farbe des Dachs auf und fügen sich harmonisch ins Bild, ein Vordach mit hellgrauen Holzstützen hebt den Eingangsbereich optisch hervor und schützt ihn gleichzeitig vor Wind und Wetter. Die Gestaltungslinie ist zeitgemäß mit klarer Linienführung und liegenden Lichtbändern, die auf dieser Seite nur wenig Einblick ins Hausinnere gewähren.
Die eigentlichen Qualitäten des individuellen Entwurfs entdeckt der Betrachter allerdings erst beim Umrunden. Hier zeigt sich nämlich, dass der Baukörper von Haus Herrenwies, seitlich durch einen lang gezogenen Garagenanbau ergänzt, auf seiner Rückseite noch zwei weitere Anbauten aufweist. Auf drei Seiten großzügig verglast, bieten diese Anbauten den Hausbewohnern einen Rundumblick nach draußen – fast wie zwei Wintergärten, aber ohne deren Temperaturextreme: Ein Satteldach verhindert die Aufheizung im Sommer und sorgt auch im Winter für eine deutlich geringere Wärmeabstrahlung, so dass die beiden Aussichtsplätze das ganze Jahr über problemlos bewohnbar sind.
Weitläufigkeit und gemütliche Nischen
Innen wurden die beiden Anbauten sehr geschickt genutzt, um die offenen, knapp 80 m2 großen Wohnräume zu gliedern. Dies kommt vor allem dem eigentlichen Wohnbereich zugute, der durch ein Wandsegment vom offenen Raumensemble abgeschirmt wird. Der Anbau öffnet hier den Raum in Richtung Garten, sorgt für Licht, Ausblicke nach draußen und einen großzügigen Raumeindruck.
Im Schnittpunkt zwischen den beiden Essplätzen liegt die Küche mit zentralem Küchenblock und Frühstücksbar – ein Arbeitsbereich mit wohnlichem Charakter, weil ein Großteil der erforderlichen Schränke und Regale eingebaut bzw. in eine separate Speisekammer verlegt wurde. Ein Gästezimmer, ein Gäste-WC mit der dazugehörigen Dusche und eine Garderobe bilden weitere Ergänzungen des Raumprogramms, das bei einer Gesamtwohnfläche von rund 121 m2 ausgesprochen großzügig ausfällt.
Hervorragende Energiewerte
Energetisch erfüllt Haus Herrenwies die Vorgaben an ein KfW-Effizienzhaus 40 Plus, das seine Bewohner bei kleinem ökologischem Fußabdruck langfristig von fossilen Brennstoffen unabhängig macht. Dank 6,6 kWh Batteriespeicher kann der Großteil der von der 5,7 kWp Photovoltaikanlage erzeugten Energie im Haus selbst verbraucht werden. Ein hoher Dämmstandard, eine Luft-Wasser-Wärmepumpe und eine kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung sorgen dafür, dass sich der individuelle Entwurf mit einem Minimum an Heizenergie zufrieden gibt. Der Endenergiebedarf liegt bei 9,50 kWh/m2a und der Jahres-Primärenergiebedarf mit 17,00 kWh/m2a bei gerade mal 28 Prozent des von der EnEV 2016 geforderten Maximalwerts (60,80 kWh/m2a).